Heimatlose |
Caeus Valerius |
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12-11-2024, 13:20 - Wörter:
Die Tage im Sommerland waren wie der heiße Wüstenwind dahingeglitten – schnell und drückend. Caeus hatte den letzten Akt seiner Pflicht erfüllt: Er hatte Rajivs - eines gefallenen Söldners, eines Mitglieds der Bruderschaft - zerbrechlichen Habseligkeiten an dessen Familie übergeben. Zusammen mit einem Anteil seines Lohnes, eine symbolische Geste, die kaum die Tiefe ihres Verlusts mildern konnte. Ein schwacher Trost für den Tod eines Vaters, Bruders und Sohnes, doch zugleich mehr, als viele je erhalten würden. Vor allem nach der Flutwelle, würden sie es gebrauchen können.
Caeus war kein Wohltäter, doch er wusste, dass wahre Führung mehr erforderte. Es war nicht nur seine Pflicht, für den Erfolg der Bruderschaft zu sorgen, sondern auch, die letzten Wünsche seiner Söldner zu respektieren.
Er kümmerte sich um diese Dinge selbst, ließ keine Details unbeachtet, nicht, weil es ihm ein persönliches Anliegen war, sondern weil er wusste, dass das den Unterschied ausmachte.
Die Gespräche mit den Hinterbliebenen, die Sorge um das, was nach dem Tod eines Kriegers blieb – all das gehörte zu seiner Verantwortung.
Die Schritte des Söldners führten ihn an den Stallungen vorbei. Das Gespräch mit einem der fahrenden Händler war zufriedenstellend verlaufen, und Caeus wusste nun, dass er in den kommenden Tagen erneut auf Reisen gehen würde. Zum Hafen und von dort auf das Festland. Er freute sich, bald wieder in die Heimat zurückzukehren. Auf seine Tochter und auch auf Tiberius, dessen Zustand ihm von Jahr zu Jahr mehr Sorge bereitete. Der erfahrene Söldner erblindete zusehends, seine Muskeln versagten und das Alter zeichnete sich immer deutlicher auf seinem Gesicht ab. Ihn in einem solchen Zustand zu sehen, schmerzte den Valerius auf eine seltsame Weise – eine Art Schmerz, den er nicht ganz zu fassen vermochte, aber der ihn dennoch tief traf.
Diesen Gedanken mit einem entschlossenen Ruck beiseite schiebend, betrat Caeus das nächste Gebäude – ein Bordell, das ihm schon einige Male Zuflucht gewährt hatte. In einer Welt, die von Schlachten, Verlusten und Verantwortung geprägt war, bot der Körper einer schönen Sommerländerin vielleicht für einen flüchtigen Augenblick eine Auszeit. Ein Moment, um die Anspannung der letzten Tage und Wochen abzulegen, die Gedanken zu entwirren und für kurze Zeit nicht der Mann zu sein, der er nun einmal war. Vielleicht würde er in dieser Vergänglichkeit etwas finden, das ihm für den Moment Frieden brachte, bevor er sich erneut auf den langen, beschwerlichen Weg zum Hafen begab.
Er bestellte ein Bad und ließ sich von einer Dame führen – deren Name, wie bei so vielen, ihm entglitten war. Sie führte ihn in einen der vielen, schummrig erleuchteten Räume. Der Kerzenschein flackerte an den Wänden und malte tanzende Schatten, als ob auch das Licht sich nicht ganz entscheiden konnte, welche Geschichte es erzählen wollte. In der Mitte des Raumes stand eine dampfende Wanne, deren Wasser in sanften Wellen plätscherte, während der Duft von ätherischen Ölen den Raum erfüllte.
„Sie kommt gleich.“, ihre Stimme war leise. Natürlich gab man ihm einen Moment für sich, die Zeit, die er für sich brauchte, bevor er sich der nächsten Ablenkung hingab. Caeus nickte kaum merklich und ließ sie mit einer Geste der Höflichkeit wieder gehen.
Er stand für einen Moment da, die Augen auf die dampfende Wanne gerichtet, doch der Wunsch nach Erholung war flüchtig. Der Raum war warm, der Dampf stieg in die Luft, aber in seinem Inneren war es nicht wirklich still. Der Moment der Ruhe, den er suchte, war wie der Dampf in der Wanne – ein flüchtiges Vergnügen, das schnell wieder verflog, ohne wirklich zu bleiben. Es war nicht, dass er keine Freude an solchen Augenblicken fand, doch in seinem Herzen wusste er, dass sie nur eine Ablenkung waren, ein kurzer Flimmer von Frieden inmitten der immerwährenden Schatten, die ihn verfolgten.
Er trat näher an die Wanne, seine Hände glitten sanft durch das heiße Wasser, als wollte er sich selbst in diesem Moment verlieren. Die Hitze drang tief in seine Finger, ließ ihn den flimmernden Widerstand des Wassers spüren. In den Sommerlanden, dachte er mit einem Hauch von Ironie, konnte es einen nie frieren, welch Verschwendung das heiße Wasser war. Doch dieser Gedanke war verblasst, als sich die Tür öffnete. Ein leises Knarren, das für einen Moment die Stille durchbrach.
Langsam hob er den Blick, als zögere er, als hätte ihr plötzliches auftauchen einen Gedanken ernsthaft gestört.
Ihre Augen trafen seine. Ihre Schönheit war anders, einzigartig. Caeus ließ seinen Blick über sie wandern. Ihre Haut, die in diesem Licht fast wie flüssiges Gold wirkte, hatte eine Fremdheit, die ihn neugierig, ja hungrig machte. Ihr exotisches Aussehen, die weichen Rundungen ihrer Silhouette – alles an ihr war ein Versprechen.
Er spürte, wie das Verlangen in ihm aufstieg, sich in seinen Adern breit machte und seine Gedanken verschwimmen ließ. Ihre Präsenz war mehr als nur ein Blick, mehr als nur der Raum, den sie einnahm – sie war ein Gefühl, das er tief in seinem Inneren erlebte, ein Gefühl, das ihn ganz einnahm. Und er wusste, dass er sich diesem Moment nicht entziehen konnte, geschweige denn wollte. Es war die Ablenkung, die er gesucht hatte.
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17-11-2024, 18:48 - Wörter:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17-11-2024, 18:52 von Zariyah Silk.)
Zariyah trat durch die schwere Tür, deren nachdrückliches Knarren den dampfenden Raum für einen Moment erfüllte. Ihre Schritte waren leicht, fast lautlos, und ihre Haltung trug diese schwer fassbare Mischung aus Gelassenheit und Wachsamkeit, die sie wie eine zweite Haut trug. Sie hatte längst gelernt, wie man sich in Räumen bewegte, ohne sie wirklich zu betreten – ein Schatten, eine Präsenz, die anwesend war, und doch nie ganz greifbar. Der Mann, der vor ihr stand, war ein Bild von Macht und Stärke, gezeichnet von der Bürde einer ungeahnten Verantwortung. Er war ein Kunde wie jeder andere, durchaus, aber doch war da etwas, das ihn anders wirken ließ. “Mein Name ist Zariyah, ya sayyidi.“ Ihre Stimme glitt weich und melodisch durch die Dampfschwaden des Raumes, doch von Ehrfurcht war nichts zu spüren. Sie sprach wie eine Löwin, in dessen Revier er eingedrungen war, von dem sie Rechenschaft erwartete. Ihre Augen wanderten kurz über die Wanne, das dampfende Wasser, das die Luft um sie herum schwer machte. Der Raum war eine Bühne, wie so oft, und sie war die Schauspielerin, die die Masken wechseln konnte, je nachdem, was von ihr verlangt wurde. Doch dieses Mal spürte sie, dass die Rolle, die sie spielen würde, eine andere zu sein hatte. Und sie freute sich darauf.
Zariyah ließ die Tür sacht hinter sich zufallen und trat näher, langsam, bedächtig, wie jemand, der genau wusste, welche Wirkung jede ihrer Bewegungen auf diejenigen hatte, die genug Gold offerierten, um sich jemanden wie sie leisten zu können. Der Stoff ihres GEWANDS schmiegte sich gekonnt an ihre wenigen Rundungen, und das Licht der flackernden Kerzen fing sich in den feinen goldenen Stickereien, die die Säume zierten, während winzigkleine, angenehm gedämpfte Glöckchen an den schmalen Gelenken ihrer nackten Füße die ätherische Illusion vervollständigten. Sie suchte und hielt seinen Blick, während sie ein Stück näher trat, genug, um die Distanz zwischen ihnen spürbar zu machen. „Ihr wirkt müde,“ fuhr sie schließlich fort, ihre Stimme weiterhin weich, aber mit einer unüberhörbaren Bestimmtheit. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
Sie blieb stehen, gerade weit genug entfernt, um ihm Raum zu lassen, aber nah genug, dass der Duft nach Zimt und Mandeln ihrer sorgsam geölten Haut seine Sinne umschmeicheln konnte. Ihre dunklen Augen, ruhten auf ihm, als wollten sie mehr sehen, als nur das Offensichtliche. „Und es ist nicht nur die Hitze der Sommerlande, die euch beschwert.“ Ihre Worte hingen in der Luft, als ob sie sich mit dem Dampf des Wassers vermischen würden. Sie erwartete keine Antwort. Zariyah war es gewohnt, dass Männer wie er nicht unbedingt mit Worten reagierten, sondern mit Schweigen, Blicken und nicht zuletzt mit Taten. Sie trat näher an die Wanne heran, ihre Finger streiften den Rand, als ob sie die Hitze des Wassers selbst spüren wollte. Sie griff nach einem Krug voller frischer Ziegenmilch, die sie geschickt dem Badewasser hinzufügte.
„Ein Mann wie ihr trägt viel, sayyid.“ Ihre Stimme war jetzt leiser, fast wie ein Flüstern, das die Wände kaum erreichte. „Ihr kommt hierher, um etwas von euch abzugeben. Um zu vergessen.“ Sie ließ die Worte langsam, bedächtig über ihre Lippen perlen, wie ein Sandkorn nach dem anderen, das in einer unsichtbaren Sanduhr rieselte. Ihre Augen wanderten zu seinen großen Händen, den kräftigen Fingern voller Schwielen, die ungehörte Geschichten erzählten. “Lasst mich euch helfen, zu vergessen.“ Sie senkte sittsam den Blick und hob gleichzeitig die Hände in einer eleganten wie geübten Bewegung, um Caeus Valerius beim Entkleiden behilflich zu sein, wenn er es denn wünschte.
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17-11-2024, 22:01 - Wörter:
Ihre Worte schwebten durch die träge, fast greifbare Luft, wie eine Melodie, die man nur im Innersten vernimmt. Ihre Stimme – ruhig, doch unüberhörbar getragen von einem Stolz, der wie eine leise Flamme lodert. Vielleicht war da ein Hauch von Groll, als hätte er es gewagt, die Schwelle eines verborgenen Heiligtums zu überschreiten. Ein Ort, der ihm nicht zustand.
Caeus' Mundwinkel zuckten kaum merklich, ein stilles Echo seiner Gedanken. Seine haselnussbraunen Augen, durchzogen von einem fast ätherischen grünen Schimmer, ruhten auf ihr, als suchten sie nach etwas, das sich in Worte nicht fassen ließ. Sie war schön – unbestreitbar, auf eine Weise, die nicht jedem Blick sofort erlag.
Manche hätten vielleicht nach opulenteren Formen gesucht, nach üppigen Kurven, die an Sanddünen erinnerten, weich und einladend. Doch Zariyah trug eine andere Art von Schönheit in sich. Ihre Linien waren schlicht, beinahe unnahbar, und doch von einer Eindringlichkeit, die alle Erwartungen entwaffnete.
Nein, es war nicht die Fülle ihres Körpers, die den Valerius in den Bann zog. Es war das Feuer, das in ihren dunklen Augen glomm, verborgen und doch unübersehbar. Diese Wildheit, die Freiheit versprach und doch jeden fesselte, der sie wagte anzusehen. Eine Unantastbarkeit, die keine Worte brauchte, um ihn unweigerlich in ihre Welt zu ziehen. "Was bedeutet 'ya sayyidi'?", seine Stimme war tief und nachdenklich, wie ein Flüstern, das nur für sie bestimmt war, während sein Blick zurück zur Badewanne glitt, hinab zu ihrem dampfenden, duftenden Inhalt. Blütenblätter schwebten träge über das Wasser, ihre Farben zart und flüchtig wie das erste Licht der aufgehenden Sonne über den Dünen Mataryyias.
Die leisen Schritte, begleitet vom sanften Klingen der Glöckchen an ihren Fesseln, hallten in seinen Gedanken nach, als wäre jeder Ton ein Teil einer ungeschriebenen Melodie. Es war, als ob die Welt stillstand, als ob sie all die Schwere des Daseins sanft beiseitegeschoben hätte. Die Sorgen um Tiberius und seine Tochter – verblasst wie der Schatten im Schein der Kerzen in diesem Raum. Die Pläne, die Strategien, der ständige Tanz auf Messers Schneide – sie existierten nicht mehr.
Er war hier.
In diesem Moment.
Mit ihr. Einer Fremden.
Caeus hob den Blick erneut, und für einen endlosen Moment trafen sich ihre Augen. Doch es war nicht nur der Blick, der ihre Nähe spürbar machte. Es war etwas Tieferes, Unausgesprochenes, wie ein unsichtbares Band, das sich zwischen ihnen spann und die Welt um sie herum verblassen ließ.
Ihre Präsenz füllte den Raum – unaufhaltsam, allumfassend, als wäre sie das Zentrum, um das alles kreiste. Seine Augen glitten über ihr seidiges Kleid, blieben an den zarten, kunstvollen Stickereien hängen, die sich wie kleine Geheimnisse über den Stoff zogen. Das Gold, das im Licht glühte, spiegelte sich in ihrer Haut wider. Ihre Worte umschmeichelten die Stille, und doch war es die Art, wie sie ihn musterte, die seine Aufmerksamkeit wirklich fesselte. Es war ein Blick, der tief drang, bis zu den Schichten, die er vor der Welt zu verbergen wusste. Vielleicht hätte es ihn erschrecken sollen, wie mühelos sie ihn zu durchschauen schien – besser, als es je jemand getan hatte.
"Ihr seid sehr aufmerksam...", seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Murmeln, fast wie ein Geständnis, während er sie dabei beobachtete, wie sie die Ziegenmilch in das Bad goss. Der milchige Strom traf das warme Wasser, kleine Wellen bildeten sich und brachen, ein stiller Tanz, der den Raum mit einer seltsamen Intimität füllte.
Dann, ein Moment, so flüchtig wie ein Atemzug – seine Finger glitten sacht über ihre Wirbelsäule. Es war keine zufällige Berührung, sondern etwas Zögerliches, fast Ehrfürchtiges. Sein Blick folgte der Bewegung, als ob er das Geheimnis ihres Seins mit den Fingerspitzen erfassen wollte.
In dieser Berührung lag Faszination, ein stilles Staunen. Als würde er etwas berühren, das ihn gleichermaßen anziehen wie zerstören könnte – eine Kraft, die sowohl Leben spendete als auch das seine fordern könnte. Wie nah dieser Gedanke an der Realität lag, konnte Caeus nicht erahnen.
Er holte tief Luft, seine Brust hob und senkte sich langsam, als sie den Blick senkte. Ihre Hände glitten nach oben, bereit, ihn von seinen Kleidern zu befreien. Doch in dem Moment, als ihre Haltung fast schüchtern wirkte, zogen sich seine Augenbrauen leicht zusammen.
Caeus hielt inne und musterte sie, den Anblick, die leise Geste. Es missfiel ihm. Die Unschuld, die Sittsamkeit – solche Masken hatten ihn nie gereizt. Er war ein Mann, der die Wahrheit hinter den Fassaden suchte, und sie brauchte ihm nichts vorspielen. Nicht sie.
Denn letztlich wusste er, was sie war.
Und sie wusste ebenso gut, was er war.
Mit einer Bewegung, die seine gewohnte Autorität ausstrahlte, legten sich seine groben Finger um ihr Kinn. Sie waren nicht hart, nicht verletzend, doch seine Berührung ließ keinen Raum für Widerstand. Mit einem sanften, aber unmissverständlichen Zug hob er ihren Kopf, zwang ihren Blick zurück zu ihm. "Ich möchte, dass Ihr mich dabei anseht.", seine Stimme war tief und leise, fast ein Flüstern, doch in ihrem Ton lag keine Spur von Milde. Es war eine Forderung, klar und unverrückbar, eine Stimme, die keinen Widerspruch kannte. Seine Augen suchten die ihren, als wollte er nicht nur sehen, sondern ergründen – jede Nuance, jedes verborgene Geheimnis, das sie hinter diesen dunklen Tiefen verbarg.
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18-11-2024, 20:31 - Wörter:
Die tiefe Stimme des Feldherren drang schmeichelnd an ihr Ohr, ihr Timbre dunkel und verheißungsvoll, und doch erzählte es von einer natürlichen Befehlsgewalt, einer ihm ganz eigenen Dominanz, die er aus allen Poren verströmte. Der Hüne vom Festland war Gehorsam gewohnt, und doch schien er selbige in diesem Moment, in diesem Etablissement nicht ausdrücklich zu suchen. “Es ist eine höfliche Anrede für Männer wie Euch. Ihr könnt es mit mein Herr gleichsetzen. Denn dieser seid Ihr für mich, so lange Ihr es wünscht.“ Oder so lange sein Münzbeutel es hergab. Während sie sprach, ihm noch immer abgewandt, hatte sie eine eher unauffällige Kerze neben der Wanne entzündet. Sie war nicht sonderlich schön anzusehen, wirkte zu lang, viel zu schmal und rußte unschön. Doch diese brannte genau eine Stunde lang. Eine Stunde, die Zariyah nun Caeus Valerius gehören würde. Die flüchtige Berührung rauer Fingerspitzen entlang ihres Rückgrats hatte einen angenehmen Schauer über ihre schimmernde Haut geschickt. Erhitzte ihre Wangen, als sie regungslos vor ihm stand und darauf wartete, dass er den nächsten Zug tat in einer Schlacht, die kein Krieger dieser Welt gewinnen konnte.
Zariyah spürte schließlich seine Berührung an ihrem Kinn – fest, aber nicht grob. Es war eine Geste, die keine Gewalt andeutete, sondern Entschlossenheit. Bestätigte den von ihr vermuteten ureigenen Gehorsamsanspruch des Mannes. Der Hauch seiner Fingerspitzen auf ihrer Haut war eine stille Forderung, die sie weder überraschte noch in die Defensive drängte. Doch das Feuer in ihren Augen flackerte kurz auf, als er ihre Bewegungen lenkte. Die bernsteinfarbenen Flammen begegneten seinen Tiefen, und es entstand eine Spannung, die den Raum mit etwas nicht Greifbarem erfüllte. Seine Berührung ließ sie innehalten, nur für den Bruchteil eines Moments. Das Gewicht seiner Hand an ihrem Kinn, das leichte Zögern, das in dieser Geste lag, als ein Blick forschend den ihren suchte – all das hätte sie aus der Ruhe bringen können, doch Zariyah hatte zu viel erlebt, zu viel gesehen, um sich von derlei Machtspielchen einschüchtern zu lassen. Ihr Atem blieb ruhig, ihr Blick hielt den seinen, intensiv und lodernd. Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, und sie wusste, dass er erwartete, entweder etwas in ihr zu brechen oder zumindest eine Schwäche aufzudecken. Doch ihre Stärke lag darin, dass sie nichts verbarg, was nicht verborgen werden sollte. Sie war ein offenes Buch, dessen Seiten nur denjenigen verborgen blieben, die nicht den Mut fanden, es wirklich zu lesen.
Ihre Lippen verzogen sich zu einem kaum merklichen Schmunzeln, eine Regung, die mehr an Präsenz gewann, weil sie sich so langsam formte. „Ihr habt starke Hände“, murmelte sie schließlich, ihre Stimme neckend, aber mit einer Klarheit, die in den heißen Dunst des Raumes schnitt. Ihre Worte schienen bedeutungslos, doch es war die Art, wie sie sie sprach – fast wie eine Feststellung, eine Einladung, die Bedeutung selbst zu finden. Ihre Hand hob sich, schwebte einen Moment in der Luft, bevor sie sich sacht auf die seine legte. Ihre Fingerspitzen berührten seine Haut kaum, tasteten nach der Wärme, die seine Berührung ausstrahlte. Doch dann schob sie seine Finger behutsam fort, nicht als Zeichen von Ablehnung, sondern als stumme Feststellung, dass sie sich ihre Bewegungsfreiheit nicht nehmen lassen würde. Sie ließ ihm seinen Raum, doch gleichzeitig schuf sie ihren eigenen, hielt die Balance, ohne sie zu erzwingen. „Ihr solltet vorsichtiger sein mit dem, was Ihr fordert“, wisperte sie spielerisch, nahezu verschwörerisch, während sie die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückte, begleitet von sachtem Glöckchenklingeln. „Die Augen einer Frau können Euch mehr verraten, als Euch vielleicht lieb ist.“
Nun glitten ihre Finger ohne Zögern zu den Schnallen seiner leichten Rüstung, die sie mit geübter Präzision löste. Die unförmige Panzerung glitt von seinen Schultern, seiner Brust, begleitet von einem leisen Klirren, als sie sie zur Seite legte, mit der gleichen Sorgfalt, die sie allem widmete, was sie berührte. Mit ruhigen, bedächtigen Bewegungen fuhr sie fort, löste die Knöpfe seines Hemds, bis der grobe Stoff zu Boden glitt und seine muskulöse Brust der dampfenden Luft ausgesetzt war. Ihre Augen streiften flüchtig die Narben, die seine Haut zerfurchten, aber sie erschrak nicht – sie registrierte sie lediglich, wie eine weitere Facette des Mannes, der vor ihr stand. Der Ledergurt, der seine Taille umschloss, folgte, unter seinem Gewicht fiel er dumpf zu Boden, während Zariyah jeden Handgriff mit einer sanften Selbstverständlichkeit ausführte.
Schließlich war er entkleidet, die Rüstung und die Lasten seines Äußeren zurückgelassen. Sie trat einen Schritt zurück, hob den Blick zu ihm und hielt für einen Moment inne. Kein Wort fiel, kein weiteres Geräusch störte die Stille, nur das leise Klingen der Glöckchen an ihren Fesseln begleitete sie, als sie sich der Wanne zuwandte. Ihre Hände tauchten ins Wasser, prüften die Temperatur, und brachten die Mischung aus Milch und Blüten gekonnt zum Wirbeln. „Das Bad ist bereit, sayyid,“ entkam es ihr schließlich, ihre Stimme ruhig, einladend. Sie wandte sich ihm wieder zu, ihre Präsenz fest und greifbar, doch zugleich sanft genug, um ihm Raum zu lassen. Ihr Blick hielt den seinen, und in der Stille des Raumes lag eine unausgesprochene Einladung – nicht an seinen Körper, sondern an seine Seele.
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18-11-2024, 22:39 - Wörter:
Aufmerksam lauschte Caeus ihrer Erklärung und nickte kaum merklich, ein stummes Zeichen des Verstehens. Sein Blick glitt dabei unwillkürlich zu der langen, schmalen Kerze, die sie am Rand der Wanne aufgestellt hatte. Der flackernde Docht zeichnete tanzende Schatten auf die rauen vertäfelten Wänden. Diese Kerze war ihm von seinen vorherigen Besuchen vertraut; nichts daran überraschte ihn, und doch hielt ihn die Art, wie der Schein ihr Gesicht streifte, für einen Moment gefangen.
Ihre Haut schien unter seiner Berührung leicht zu beben, ein kaum wahrnehmbares Zittern, das ihn für einen Herzschlag innehalten ließ. War es ein Reflex, eine unwillkürliche Reaktion? Oder war es Teil des sorgfältig einstudierten Schauspiels dieses Ortes? Er fragte nicht nach. Er wollte es nicht wissen. Ehrlichkeit lag nicht in seiner Erwartung – nicht in einem Etablissement wie diesem. Tiefe Gefühle, echte Zuneigung – solche Dinge hatten in seinem Leben keinen Platz gefunden. Er hatte sich nie damit auseinandergesetzt, nie die Notwendigkeit verspürt, diese fremden Empfindungen zu ergründen. Warum auch? Sie waren für ihn wie ein ferner Sturm am Horizont – beeindruckend, vielleicht sogar bedrohlich, doch niemals nah genug, um ihn wirklich zu erreichen. Und so ließ er sich treiben, in diesem Moment zwischen Licht und Schatten, wo die Wahrheit keine Rolle spielte.
Er ließ ihre Bewegung gewähren, ohne Einwand. Das warme Licht der Kerze spiegelte sich in ihren Augen, die ihn mit einem Funken durchdrangen, den er nicht deuten konnte – war es Stolz, Trotz, oder schlicht die Widerspiegelung eines Willens, der sich nicht leicht beugen ließ? Caeus spürte, wie ein schwaches Lächeln seine Lippen umspielte, ein Ausdruck, der weniger Spott als vielmehr leises Interesse verriet. „Und Ihr habt einen eigenwilligen Geist.“, murmelte er schließlich als Antwort, seine Stimme tief und fast vertraulich. „Das sieht man nicht oft.“ Er wollte keine Erwiderung darauf. Nicht in Worten, zumindest. Ihr Schweigen, ihre Haltung – das alles war ihm schon Antwort genug. Es ging nicht darum, die Wahrheit zu kennen. Es ging um das Spiel, das unausgesprochene Zwiegespräch zwischen Blicken und Gesten.
Ein schwaches Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Valerius, kaum zu erkennen, doch warm wie das Aufflackern einer Glut. „Ihr habt recht.“, sagte er mit gespieltem Ernst. „Die Augen einer Frau können gefährlich sein. Sie könnten einen Mann dazu bringen, Dinge zu tun, die er später bereut. Oder… Dinge, die er schon lange tun wollte.“, er hielt ihren Blick mit einer Ruhe, die verriet, dass er durchaus bereit war, sich auf ihr Spiel einzulassen – oder die Regeln nach seinem Willen zu biegen.
Caeus’ Atem war ruhig, doch tief in ihm zog sich etwas zusammen, als ihre Hände die letzte Schicht Stoff beiseite legten. Er spürte die Hitze des Raumes, die unnachgiebig über seine Haut strich, doch es war nicht die Hitze, die ihn störte. Es war das Wissen, wie verletzlich er jetzt wirkte – entblößt in einer Weise, die keine Rüstung oder ein kalkulierter Blick verbergen konnte.
Sein Blick kehrte zu ihren Händen zurück, die sich mit sicherer Routine bewegten, und dann weiter zu ihrem Gesicht. Er konnte es nicht lesen. Vielleicht war das ein Segen, vielleicht ein Fluch. Die Narben auf seinem Körper waren ein stilles Testament an die Schlachten, die er überlebt hatte, an die Qualen, die er ertragen hatte – und an die Männer, die weniger Glück gehabt hatten. Für manche waren sie ein Zeichen von Stärke. Für andere – für die meisten – ein Grund, die Augen abzuwenden.
Ein Schatten glitt über sein Gesicht, kaum sichtbar, als seine Gedanken ihn an einen Ort zogen, den er längst begraben hatte. Er erinnerte sich an den Ausdruck von Abscheu, den er einmal bei einer anderen Frau gesehen hatte, als sie ihre Hand über die ausgefransten Linien seiner Haut gezogen hatte. Nicht einmal das dämmrige Licht hatte sie damals von ihrem Unbehagen befreien können. Und doch... hier war kein Zögern. Kein erzwungenes Mitgefühl. Es war, als wären die Narben unsichtbar. Das war fast noch beunruhigender.
Er schloss kurz die Augen, ließ einen tiefen Atemzug entweichen und zwang sich, die aufkommenden Gedanken in die Tiefen seines Geistes zurückzudrängen. Was spielte es für eine Rolle, was sie dachte? Ihre Meinung – wie die der anderen – hatte keine Bedeutung. Das hatte sie nie. Aber trotzdem... trotzdem verweilte er in dem Moment.
Seine Stimme brach die Stille, rau und leise: „Es ist seltsam, nicht wahr? Wie viele Geschichten auf einer Haut stehen können – und doch niemand sie zu lesen wagt.“, die Worte waren mehr für ihn selbst als für sie bestimmt, ein beiläufiger Gedanke, der sich durch die Stille schob wie ein Messer durch dichtes Gewebe.
Das Wasser schloss sich wie ein stilles Versprechen um seinen Körper, linderte die Schmerzen, die ihn wie alte Gefährten begleiteten. Die Hitze kroch in seine Glieder, löste die Anspannung, die er selbst in Momenten der Ruhe selten vollständig ablegte. Caeus’ Blick verließ sie nicht. Es war nicht nur das, was er sah, sondern auch das, was er nicht sehen konnte. Ihre Gestalt, umhüllt von dem feinen Stoff, war für ihn wie ein Versprechen, das noch nicht eingelöst war. Der Raum zwischen ihnen schien sich mit einer intensiven Spannung zu füllen, die mehr war als bloße Neugier. „Ich möchte Euch sehen.“
Die Worte fielen leise, doch sie hatten mehr Gewicht als jeder Befehl. Es war kein Begehren, das in ihm brannte, sondern etwas anderes, das er kaum in Worte fassen konnte. Ein Drang, die Hülle zu durchdringen, die sie umgab, die Schichten zu lüften, die sie zu einem Mysterium machten.
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19-11-2024, 19:50 - Wörter:
Die Andeutung, dass ihre Augen etwas Gefährliches in sich trugen, war eine Waffe, die sie nur zu gut kannte – eine, die sie in diesem Moment nicht scheute, gegen den mächtigen Krieger zu führen. Als Caeus den Blickkontakt hielt, ohne einen Anflug von Unsicherheit, spürte sie, wie jene subtile Spannung den Raum erneut erfüllte. Sie ließ sich Zeit, das Gewicht seiner Aussage zu prüfen, so wie eine Tänzerin die nächste Bewegung ausbalanciert, bevor sie sie ausführt. „Es gibt Dinge, die ein Mann nur bereut, wenn er nicht den Mut hat, sie zu vollenden“, erwiderte sie schließlich, ihre Stimmlage nun eindeutig als neckend zu beschreiben. Sie ließ die Worte im Raum stehen, beobachtete, wie sie ihre verborgene Bedeutung entfalteten, während ihr Blick keinerlei Schwäche zeigte. Wenn er die Regeln ihres Spiels biegen wollte, würde er herausfinden müssen, ob Zariyah dies zulassen würde.
Als Caeus sich schließlich anschickte, seinen mächtigen Körper dem lindernden Nass zu übergeben, folgte sie in sorgsam kalkuliertem Abstand, die Glöckchen ein leises Echo in der lastenden Stille. Ihre Bewegungen waren kontrolliert, doch in ihrem Gebahren lag keine Unterwerfung, sondern etwas anderes – eine Einladung, sich der Intimität des Augenblicks zu stellen. Ihre Hand hob sich, nur ein wenig, und ihre Fingerspitzen berührten eine besonders wulstige Narbe an seinem Schwertarm, als ob sie die Grenze zwischen seinen Gedanken und ihrem Körper spüren könnte. „Ihr habt Geschichten auf Eurer Haut“, antwortete sie schließlich, ihre Stimme sanft, nahezu beruhigend, als wolle sie ihm eine Absolution erteilen, ihr keinerlei Rechenschaft schuldig zu sein. „Und sie gehören Euch allein. Ich werde sie nicht lesen, wenn Ihr es nicht wollt.“ Ihre Worte schienen keinen Platz für Widerspruch zu lassen, und doch enthielten sie kein Urteil, keine Forderung. Es war ein Versprechen, so subtil wie der Duft der Blüten im Wasser. Wenn es sein Wunsch war, würde sie fragen. Würde lauschen. Nachempfinden. Selbst seine dunkelsten Erinnerungen mit ihm durchleben. Denn das war es, was Frauen wie sie taten. Sie erfüllten nicht nur Begierden, sondern boten Ablenkung. Oder eben Konfrontation.
’Ich möchte Euch sehen.'
Zariyah spürte die Wucht dieser vordergründig schlichten Worte tief in ihrem Inneren, nicht wie einen Befehl, sondern wie eine Forderung, die direkt an etwas Essentielleres in ihr gerichtet war. Sein Blick lag glühend auf ihr, intensiv und unnachgiebig und sie erwiderte diesen mit stolz gerecktem Kinn, ließ ihn nicht los, auch dann nicht als ihre Hände zu den hauchzarten Schichten ihres Gewandes glitten. Ohne Hast, doch mit einer an Routine grenzenden Klarheit, die keinerlei Zweifel zuließ, begann sie, die geschickt gesetzten Knoten zu lösen, die die golden schimmernden Stoffe subtil an Ort und Stelle hielten. Ihre Bewegungen waren fließend, begleitet vom melodischen Klang der allgegenwärtigen Glöckchen. Als das Gewand schließlich so lautlos zu Boden glitt, als wäre es eine flüchtige Illusion gewesen, präsentierte sich Valerius eine schlanke Silhouette. Zariyah ließ sich mustern, blieb aufrecht, ihre stolze Haltung ein Spiegelbild dessen, was sie war – nicht nur eine Dienerin oder ein Mysterium, sondern eine Frau, die die Macht der Kontrolle verstanden hatte.
Das flackernde Kerzenlicht legte sich schmeichelnd auf die verhaltenen Kurven ihres Körpers, malte Schatten entlang der Konturen zarter, aber deutlich sichtbarer Muskelstränge, die so ungewöhnlich wie passend schienen und ließ feinste Narben erkennen, die eine unerzählte Vergangenheit anmahnten. Ihr war durchaus bewusst, dass er jede Einzelheit betrachtete, jede Nuance aufnahm, und dennoch blieb ihr Blick unerschütterlich auf ihn gerichtet. Es war keine Scham, die sie antrieb, und auch keine Unsicherheit. Es war ein stiller, unausgesprochener Dialog, eine Herausforderung, die nichts mit Worten zu tun hatte. Zariyah ließ den Moment bestehen, ließ ihn den Raum zwischen ihnen füllen, bevor sie sprach. „Die Hüllen sind gefallen, sayyid“, setzte sie an, beinahe zärtlich flüsternd. Doch ihre Worte waren mehr als eine Feststellung; sie waren ein Angebot, ein Schlüssel zu etwas Tieferem, das in diesem Moment existierte und ihre Bewegung begleitete, als sie sich neben ihn kniete und ein weiches Tuch zur Hand nahm, um es in das Wasser zu tauchen, das seine muskulöse Brust umspielte. “Und nun lasst mich Euch waschen.“
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19-11-2024, 21:18 - Wörter:
„Für diese Art von Reue, muss man kein Mann sein...“, erwiderte Caeus, seine Stimme ein tiefes, samtiges Timbre, das wie eine verborgene Melodie zwischen den Wänden des Baderaums widerhallte. Das Lächeln auf seinen Lippen war kaum mehr als eine Andeutung – ein Schatten von Belustigung, der doch voller Absicht schien. Seine Augen, dunkel wie Tinte, hielten ihren Blick fest, nicht fordernd, sondern lauernd, als würde er jeden Atemzug von ihr studieren.
Die Stille zwischen ihnen pulsierte, gefüllt mit unausgesprochenen Worten, einem Tanz aus Nähe und Distanz. Es war kein Kampf, dachte er. Aber es war auch kein Frieden. Gleichsam wunderte er sich. Über sich. Über die Frau. Warum er diese Situation nicht längst aufgelöst hatte, um zu dem wesentlichen Teil zu kommen, der ihn hierher geführt hatte. Der Gedanke war nüchtern, fast zynisch, doch er blieb hängen, wie ein Stein in einem Fluss, der den Strom des Augenblicks ins Stocken brachte.
Sein Blick flackerte kurz zu der Stundenkerze, deren schmale Flamme ruhig niederbrannte, gleichgültig gegenüber dem Spiel, das sie hier trieben. Ihre stetige Verwandlung in Wachs und Rauch war eine Mahnung – Zeit, die verrann, ohne Rücksicht darauf, ob er sie nutzen würde oder nicht.
Und dennoch verweilte er.
Sein Blick kehrte zu ihr zurück, glitt über die weichen Konturen ihres Gesichts, das in einer Mischung aus Schatten und goldenem Licht lag. Sie war nicht wie andere. Sie bot keine unbedingte Herausforderung, aber auch keine offensichtliche Nachgiebigkeit. Stattdessen lag in ihrem Schweigen eine Art Kontrolle, die ihn gleichermaßen reizte und zügelte. Er lehnte sich in dem heißen Wasser zurück.
Caeus verstand ihre Worte. Nicht nur jene, die sie aussprach, sondern auch die stillen, die zwischen den Zeilen ihrer ruhigen Stimme lagen. Es war eine seltsame Art von Linderung, die sie ihm verschaffte, eine, die sich weder nach Mitleid noch nach Oberflächlichkeit anfühlte. Sie sprach, und mit jedem Satz ließ sie ihn wissen, dass sie ihn wahrnahm – ihn, nicht nur die Narben. Sie sah sie. Er wusste das. Aber sie hatte genug Etikette, um nicht zu forcieren, was er nicht freiwillig geben wollte. Er spürte, wie sich die Anspannung in seinen Schultern löste, fast unmerklich. "Manche Geschichten verdienen es nicht weitergegeben zu werden."
Caeus beobachtete sie genüsslich, seine Augen halb geschlossen, während sich die Szenerie wie ein Kunstwerk vor ihm entfaltete. Zariyah stand in der dunstigen Wärme des Baderaums, ihre Bewegungen langsam und bedacht, als strecke sie die Zeit selbst in die Länge. Ihre schlanken Finger glitten über die Knoten des dünnen Stoffes, lösten sie mit einer sinnlichen Leichtigkeit, die ebenso natürlich wie absichtsvoll wirkte. Keine Scheu, keine Unsicherheit – nur die Ruhe eines Wesens, das sich seiner selbst vollkommen bewusst war, einschließlich seiner Unvollkommenheiten.
Sein Blick verweilte kurz auf ihren Narben, die sich wie silberne Fäden über ihre bronzene Haut zogen. Sie waren zart, weniger grob und wulstig als seine eigenen, aber dennoch unübersehbar. Sie erzählten Geschichten, die sie nicht aussprach, und das machte sie in seinen Augen umso eindrucksvoller. Caeus dachte an die makellosen Frauen, die bereits unter ihm gelegen hatten – Gesichter und Körper, die sich in ihrer Perfektion zu einem einzigen, kaum erinnerbaren Bild vermischten. Doch Zariyah war anders. Und vielleicht war es diese unausgesprochene Verbindung, die ihn dazu brachte sie mit anderen Augen zu sehen. Nicht als Objekt für das er bezahlte, sondern als Mensch.
„Die Hüllen sind gefallen.“, seine Stimme war ein leises Murmeln, wie das Echo eines Versprechens, als er ihre Worte wiederholte. Er ließ sich ein Stück tiefer in die Wanne sinken, aber seine Augen ruhten weiterhin auf ihr. „Und doch haben wir so viel zu verbergen.“, natürlich, sie waren einander Fremd. Er hob leicht eine Hand, sein Zeige- wie auch Mittelfinger strichen über feine Linie ihres Kiefers, ein kaum spürbarer, aber eindringlicher Kontakt. „Manchmal liegen Dinge unter der Oberfläche, die nicht einfach verschwinden. Dinge, die sich festhalten, egal wie sehr man sie fortzuwaschen versucht.“
Für einen Moment verweilte seine Hand, bevor er sie langsam zurückzog, das Wasser kräuselte sich leise. „Aber wenn jemand es kann... dann vielleicht du.“
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Sommerland |
Zariyah Silk |
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Alter |
24 |
Beruf |
Assassine |
Wohnort |
Dharan al-Bahr |
Stand |
Ledig |
User |
Lia |
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27-11-2024, 17:51 - Wörter:
Sie ließ die Worte, die er sprach, in sich nachklingen, als wären sie das Echo eines Liedes, dessen Melodie sie kannte, aber dessen Bedeutung sie erst noch entschlüsseln musste. Sie reagierte nicht sofort, erlaubte sich stattdessen, den Moment zu dehnen, wie eine Katze, die überlegt, ob sie eine ausgestreckte Hand akzeptieren sollte. Sein Wechsel in der Anrede, die sanfte, fast beiläufige Berührung an ihrer Wange – es waren keine einfachen Gesten. Sie trugen ein intimes Gewicht. Eine Einladung, die ebenso schnell zurückgezogen werden konnte, wie sie angeboten worden war. Als seine Finger langsam zurückglitten und das Wasser erneut zum Kräuseln brachten, blieb sie still, doch ihre Miene wirkte für den Bruchteil eines Augenblicks enttäuscht. Doch es war lediglich eine stille Reaktion, kein eindeutiger Protest. Sie spürte den Widerhall seiner Berührung noch immer auf ihrer Haut, ein flüchtiges Prickeln, das weder unangenehm noch unerwünscht war, sondern nur ungewohnt. Nicht wegen der Berührung an sich, sondern wegen des Mannes, der sie gewagt hatte.
Langsam beugte sie sich schließlich vor und hob das Tuch an, das sie zuvor ins Wasser getaucht hatte. Ihr Blick glitt kurz zu seinem Tintenschwarz, hielt jedoch nicht inne. Sie ließ sich nicht von dem Gewicht seiner Aufmerksamkeit erdrücken, sondern nahm es an, wie sie die Hitze des Wassers und die Dichte des Raumes angenommen hatte. Sie begann, das Tuch über seine Schultern zu führen, langsam und mit der Präzision einer Frau, die genau wusste, wie viel Kraft und Sanftheit ein solcher Moment erforderte. „Manche Dinge“, begann sie, ihre Stimme ein sanftes Flüstern, während das Tuch über seine Haut glitt, „kann man nicht fortwaschen. Sie sind Teil von uns, wie diese Narben auf Eurer Haut. Sie erinnern uns daran, woher wir kommen. Vielleicht auch, wohin wir nicht zurückkehren wollen.“ Ihre Finger folgten der Bewegung des Tuchs, sanft und vorsichtig, aber ohne Zögern. Eine Zärtlichkeit, die ihrem Willen entsprach und nicht der Etikette ihrer Berufung. Sie sprach nicht, um eine Antwort zu provozieren, sondern um den Raum zwischen ihnen mit etwas zu füllen, das keine Worte erforderte.
Die Hitze des Wassers, die ätherischen Dämpfe, die sie umgaben, die Stille, die sich mit ihren leisen Worten mischte – all das schuf eine Atmosphäre, die sich wie ein wohliger Tagtraum über sie legte. Sie ließ das Tuch in einer kreisenden Bewegung über das muskulöse Tal seiner Brust gleiten, hielt inne, um es erneut in das Wasser gleiten zu lassen, entlang der feinen Haarlinie, die viel zu schnell zwischen Blüten und milchigem Nass verschwand. „Doch manchmal“ fuhr sie fort, ihre Augen jetzt auf die Narben gerichtet, die sie so vorsichtig reinigte, dass sich eine konzentrierte Falte auf ihrer ebenmäßigen Stirn bildete, „findet man jemanden, der die Dinge sieht, die unter der Oberfläche verborgen liegen. Jemanden, der die Geschichten liest, die wir nicht erzählen wollen.“ Ihre Worte waren kaum hörbar, fast beiläufig, doch sie wusste, dass sie ihn erreichen würden. Ihre Berührung blieb sanft, fast meditativ, als sie eine der wulstigeren Narben auf seiner Schulter umkreiste, bevor sie sich erneut zurückzog, das Tuch zwischen ihren Fingern auswringend. Das Plätschern des ausgewrungenen Wassers war das einzige Geräusch, das für einen Moment die Stille durchbrach, bevor sie sich wieder aufrichtete. Ihre Haltung war immer noch aufrecht, stolz, aber es lag etwas Neues in ihrer Präsenz – eine Spur von Verletzlichkeit, die sie nur andeutete, ohne sie preiszugeben.
„Ich bin keine Magierin“, sagte sie schließlich, ihr Ton fast spielerisch, obwohl ihre Augen ernst blieben. „Ich kann Euch nicht retten. Nicht vor Euch selbst, nicht vor Euren Erinnerungen. Aber ich kann Euch einen Moment der Ruhe schenken.“ Ihre Hände hoben nun eines der Gefäße, das neben der Wanne stand. Sie gab eine schmerzlindernde Ölmixtur hinzu, bevor sie das warme Wasser langsam über seine Schultern goss, den dampfenden Strom dabei beobachtend, wie er sich seinen Weg über die unebene Oberfläche seiner Haut bahnte. „Aber vielleicht“, fügte sie hinzu, ihre Stimme jetzt noch leiser, fast wie ein Geheimnis, „reicht das manchmal schon aus.“ Caeus mochte glauben, für den Bruchteil einer Sekunde ihre Lippen auf jener großen Narbe auf seinem Schwertarm gespürt zu haben, da stellte sie das Gefäß zurück und griff erneut nach dem Tuch, diesmal, um nun ihrerseits die Linie seines kantigen Kiefers nachzufahren. Die Bewegung war langsam, absichtsvoll, und sie hielt inne, als ihre Finger erneut seine Haut berührten – diesmal jedoch ohne das Tuch als Vermittler. Der Kontakt war flüchtig, doch sie ließ ihn nicht zufällig wirken. Ihre Augen suchten erneut seine, und diesmal hielt sie den Blick länger. Sie hatte keine Antwort auf das, was er gesagt hatte, und doch sprach ihr Schweigen mehr, als Worte es jemals könnten. Ihr Blick verriet, dass sie nicht nur ihn sah, sondern auch die Last, die er trug – und dass sie bereit war, diese Last zumindest für einen Moment mit ihm zu teilen, ohne sie zu bewerten.
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Heimatlose |
Caeus Valerius |
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Alter |
40 |
Beruf |
Anführer der Bruderschaft |
Wohnort |
Lager der Bruderschaft |
Stand |
Ledig |
User |
Natsch |
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27-11-2024, 23:28 - Wörter:
Caeus Valerius ließ den Blick von der jungen Frau abgleiten, ihre Worte noch wie ein Echo in seinen Gedanken. Sein Blick wanderte zur gewölbten Decke des Badehauses, wo der Dampf des heißen Wassers träge aufstieg und die Flammen der Lampen im Schattenspiel verschwimmen ließ. Ihre Stimme hatte etwas in ihm berührt, eine Saite in seiner Seele zum Klingen gebracht, deren Ton er längst vergessen glaubte.
Was sie gesagt hatte, war keine Offenbarung – nicht wirklich. Es war eine Wahrheit, die er längst kannte, die tief in ihm vergraben lag, verborgen unter Schichten aus Stolz, Bitterkeit und dem stummen Zynismus eines Mannes, der zu viel gesehen hatte. Doch es war etwas anderes, diese Wahrheit laut ausgesprochen zu hören, von Lippen, die er kaum kannte. Ja, es gab Orte, Situationen – Momente, die seine Seele wie eine raue Klinge gezeichnet hatten. Orte, an denen er verloren gegangen war, Stück für Stück, bis nur noch die Narben geblieben waren.
Er senkte den Blick auf seine Hände, die auf dem Beckenrand ruhten. Narben zogen sich über seine Finger, seine Arme, seinen ganzen Körper. Sie waren eine Landkarte seines Lebens, ein Gedächtnis aus Fleisch, das ihn und jeden, der sie sah, daran erinnerte, wo er gewesen war und was er vielleicht verloren hatte. Ihre Berührungen waren sanft, fast flüchtig, und doch hatten sie eine Macht, die Caeus überraschte. Es war, als ob Zariyah eine unsichtbare Grenze überschritt, direkt in jene tief verborgenen Teile seines Wesens, die er so sorgfältig vor der Welt verborgen hielt. Die Wärme ihrer Hände, die Zartheit ihrer Bewegungen, sie vervollständigten das Gefühl, das sich wie eine Woge in seinem Inneren ausbreitete – ein Gefühl, das er weder benennen noch ganz verstehen konnte.
Es erdete ihn, brachte ihn zurück in den Moment, in die Wirklichkeit. Und obwohl Caeus sich nicht zu den verzweifelten Seelen dieser Welt zählte, spürte er etwas, das ihn unvorbereitet traf:
Trost.
Es war kein Trost, den er je gesucht hätte, denn er war ein Mann, der selten nach etwas verlangte. Doch jetzt, in diesem stillen, dampfenden Raum, erkannte er die Leere, die er so lange ignoriert hatte. Eine Leere, die ihre Berührungen für einen Moment zu füllen vermochten. Er ließ den Atem langsam entweichen, fast wie ein stilles Eingeständnis, und sah ihr wieder in das hübsche Gesicht. Sie war nur eine Fremde, ein Gesicht in der langen Reihe seiner Tage, und doch hatte sie etwas berührt, das tiefer lag als die Narben auf seiner Haut. Und er würde sich an sie erinnern - und vielleicht eine leise Sehnsucht in ihm zurück lassen. „Mir kommst du wie eine Magierin vor...“, seine Stimme war ruhig, fast tonlos, doch die Worte trugen eine Schwere, als wögen sie mehr, als sie zu sagen schienen. Ein schwaches Schmunzeln zupfte an seinen Mundwinkeln, ein unvollendeter Versuch, der sich tapfer bemühte, den Weg bis in seine Augen zu finden. Doch es scheiterte, verharrte irgendwo auf halbem Weg, unentschlossen und flüchtig wie ein Schatten.
Sein Blick ruhte aufmerksam auf ihr, still, aber voller Präsenz. Er verlor sich in der Bewegung eines einzelnen Wassertropfens, der sich von ihrer Haut löste, wie ein Vagabund, der sich auf eine unbekannte Reise begab. Der Tropfen schlängelte sich langsam die zarte Kurve ihrer Halsbeuge hinab, verweilte für einen Herzschlag, bevor er über ihre kleinen Brüste weiterglitt und schließlich den flachen Bogen ihres Bauchs erreichte. Er sah die Verletzlichkeit, die hinter dieser Oberfläche lag, die Unschuld und Stärke, die einander wie Schatten und Licht zu umarmen schienen. Und während er dem Weg des Wassertropfens folgte, spürte er, wie etwas in ihm in Bewegung geriet, wie ein leises Rauschen tief in seinem Inneren.
Ihre Berührung zog ihn aus seinen Gedanken, ihre Haut an seiner ließ ihn für einen Moment innehalten. Sein Blick suchte den ihren, fest und unmissverständlich. „Mehr verlange ich gar nicht“, raunte er, seine Stimme tief, als würde jedes Wort ein stilles Abkommen tragen. Die Wärme ihrer Haut unter seinen Fingern war wie ein flüchtiger Hauch, zart und vertraut, doch nicht mehr genug, um den leeren Raum in ihm zu füllen.
Langsam richtete sich Caeus’ Oberkörper in der Wanne auf, das Wasser um ihn schimmerte ölig, während eine seiner Hände nach ihrer griff. Es war eine Bewegung ohne Worte, doch sie sprach für sich – ein stilles Verlangen, eine Einladung. Mit einer unmerklichen Geste forderte er sie auf, ihm zu folgen, zu ihm ins Wasser zu kommen, ihn zu berühren, als würde er sich nur durch ihre Nähe wieder vollständig fühlen.
Die Stille zwischen ihnen war wie ein Versprechen, das nur ihre Berührungen erahnen konnten, und doch war es gerade dieser Moment der Nähe, der ihn tiefer in den Strudel von Sehnsucht und Verlangen zog.
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Sommerland |
Zariyah Silk |
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Alter |
24 |
Beruf |
Assassine |
Wohnort |
Dharan al-Bahr |
Stand |
Ledig |
User |
Lia |
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28-11-2024, 19:27 - Wörter:
Der Ansatz eines ehrlichen Lächelns zupfte an Zariyahs vollen Lippen, als sie der stummen Einladung des Kriegsherren entsprach und es zuließ, dass sich seine große, schwielenbewehrte Hand um die ihre schloss. Ihr lodernder Blick blieb mit dem seinen verankert, ihre Bewegungen langsam und bedacht, während sie die Grenze zwischen Beobachtung und Intimität mit der Präzision einer Tänzerin überschritt. Sie wusste, dass diese Augenblicke, in denen Worte schweigen mussten, die kraftvollsten waren. Kurz wandte sie sich um, löste ohne Eile die Glöckchen von ihren Fesseln, ließ sie sanft zu Boden gleiten, als gehörten sie zu einer Hülle, die sie nicht länger brauchte. Ihre schmale Silhouette tauchte ein in das Licht der gemächlich flackernden Stundenkerze, der Widerschein des Wassers spielte auf ihrer bronzefarbenen Haut und betonte die zarten Narben, die wie Pinselstriche einer unbekannten Geschichte über ihren gesamten Körper, aber vor allem ihren unteren Rücken verteilt waren. Wie eine sanfte Umarmung umschloss das warme Wasser ihre Beine, ihren Bauch und letztendlich ihren Brustkorb, glitt in vorwitzigen Wellen um die winzigen Knospen ihrer Brüste. Zariyahs Bewegungen waren bedacht, beinahe rituell, doch ihre Augen verließen seine Tiefen nicht einen Moment. Zwar lagen die Glöckchen nun still am Boden, aber es schien, als habe ihre unsichtbare Melodie die Atmosphäre nicht verlassen.
Schlanke Füße positionierten sich anmutig wie routiniert neben seinen Oberschenkeln, während sich Zariyah nur langsam auf seinen Schoß sinken ließ. Der Kontakt war zart, zunächst nahezu zurückhaltend, aber die Nähe war unverkennbar. Sie spürte die Wärme seiner Haut, die Stärke seines Körpers unter sich, sein glühender Blick brannte sich in den ihren, doch es war mehr als das. Seine Präsenz, die wie ein Sturm war, den sie nicht kontrollieren wollte, aber Willkommen heißen konnte, zog sie in einen Bann. Mit einer geschickten Bewegung nahm sie erneut das Tuch zur Hand, tauchte es in das duftende Wasser und hob es, um es sanft über die kräftigen Sehnen in seiner Halsbeuge hinaufgleiten zu lassen. Ihre Hände fanden seinen muskulösen Nacken, als sie begann, das Wasser über sein dichtes, dunkles Haar zu gießen. Das warme Nass ergoss sich in ruhigen Strömen über seine Schultern und sammelte sich erneut in der Wanne und die Berührung ihrer Finger an seinem Haaransatz war mehr als nur ein Akt des Waschens; es war ein stilles Erkunden, eine sanfte Behauptung von Kontrolle. Sie ließ ihre Finger in sich wiederholenden Bewegungen durch sein Haar gleiten, massierte die Kopfhaut mit der gleichen Behutsamkeit, die sie in ihrer Stimme getragen hatte. Das Wasser perlte an seinen Schläfen herab und rann in schimmernden Bahnen über seine markanten Wangenknochen, verfing sich im kräftigen Bartschatten und vereinigte sich schließlich erneut mit dem milchigen Paradies, das leise zwischen ihnen schwappte.
Ihre Nähe war unausweichlich, und sie spürte die Spannung, die sich wie ein geisterhaftes Flüstern zwischen ihnen aufbaute. Ihre Atmung blieb ruhig und gleichmäßig, doch ihre Haltung verriet, dass sie sich der Wirkung durchaus bewusst war, die sie auf ihn hatte. „Wisst Ihr, sayyidi, vielleicht bin ich doch soetwas wie eine Magierin", sprach sie schließlich, während ihre Hände sanft über seine Brust glitten, nur um dann erneut das Tuch ins Wasser zwischen ihnen zu zu tauchen. “Eure Stärke mag einem Mann die Knochen brechen, ich hingegen habe die Gabe, dasselbe mit seinem Verstand zu tun.“ kurz blitzte eine schalkhafte Freude in ihren dunklen Augen auf und sie wirkte so jung, wie sie tatsächlich sein mochte. Indes wurden ihre Bewegungen langsamer, aber auch gezielter. Sie ließ ihre Fingerspitzen an seinem Hals verweilen, dem Schlagen seines Herzens nachfühlend, bevor sie das Tuch erneut befeuchtete und dann über die Linien seiner Brust strich, wo sie die Hitze seiner Haut spürte. Es war keine Provokation, sondern eine Einladung, die leise und doch kraftvoll ausgesprochen wurde. Der Duft von Blüten und Öl, der im Raum schwebte, mischte sich mit der steigenden Intensität ihrer Berührungen, und die Stimmung veränderte sich, wurde schwerer, dichter, während sie sich über ihn beugte, sodass auch der letzte Abstand zwischen ihnen auf ein kaum wahrnehmbares Minimum dahinschmolz. Ihre Lippen kamen seinem Ohr näher, ohne es zu berühren, und sie ließ ihren Atem wie ein leises Versprechen über seine Haut streichen. Die Art und Weise, wie sie sich bewegte, wie sie den Raum um sie beide erfüllte, hatte etwas Hypnotisches. Sie spürte, wie die Spannung in seinem Körper wuchs, wie die Kontrolle, die er sonst so mühelos ausstrahlte, für einen Moment nachgab. Die Wärme ihres eigenen Körpers vermischte sich mit der seinen, und das Wasser, das sie umgab, fühlte sich wie ein Element an, das ihre beiden Welten miteinander verband.
„Manchmal“, flüsterte sie und ließ nun zu, dass ihre Lippen die Muschel seines Ohres streiften, „ist es nicht die Stärke eines Mannes, die zählt. Sondern das, was er zulässt.“ Sie ließ ihre Finger sanft über die scharfe Kurve seiner Wangen gleiten, während ihr Blick erneut den seinen suchte. Der Moment zwischen ihnen war geladen, eine Mischung aus Verlangen, Verwundbarkeit und etwas Unausgesprochenem, das wie ein Schatten über ihren Bewegungen lag. Sie wusste, dass er sie spürte – nicht nur körperlich, sondern in einer Tiefe, die weit über den physischen Kontakt hinausging. Und obwohl sie sich der Macht ihrer Berührung bewusst war, hielt sie sich zurück, ließ ihn entscheiden, wie weit er sich in diesen Moment fallen lassen wollte. Denn letztendlich lag die Kontrolle nicht nur bei ihr, sondern auch in seiner Bereitschaft, sie zu teilen.
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