
Gwendolyn hatte eine aufregende Zeit in Wintergard gehabt und es war der letzte Abend, bevor sie gemeinsam mit der Königin und dem Prinz zurück nach Spring´s Court reisen würde. Obwohl es kalt und mittlerweile dunkel war, wollte die Zofe der Königin die Zeit nutzen und sich nochmal die Gegend ansehen. Die Königin hatte ihr erlaubt, eine Weile für sich zu haben und zu tun was sie wollte. Es war ein faszinierendes Land und es war eine Freude gewesen, so viele neue Dinge zu entdecken. Das Eisfeuerfest hatte die junge Dame begeistert und sie war froh, dass die Königin sie mit nach Wintergard genommen hatte. Zuerst war sie nicht weit von der Burg der Stelhammers gelaufen, doch dann war sie etwas weiter gegangen und hatte sich von der wundervollen Natur anziehen lassen. Als sie bemerkt hatte, dass es dunkel wurde und sie schon etwas weiter weg von der Burg war, wollte sie wieder dorthin, doch sie war sich nicht mehr sicher in welche Richtung sie gehen musste. Und als zwei Unbekannte sie etwas zu lange betrachteten und sie das Gefühl hatte, von ihnen verfolgt zu werden, wuchs die Angst etwas in ihr und mit schnellen Schritten lief sie in eine Richtung. Sie wollte zum nächsten Haus und überlegte nicht wirklich, was sie tun oder sagen sollte wenn sie dort war, sie wollte einfach eine Gefahr vermeiden. Ohne sich umzudrehen, ging sie auf eines zu und bemerkte, dass die Tür offen war. Es ging ganz schnell, sie öffnete die Tür und schloss sie schnell auch wieder als sie drinnen war. Und plötzlich bemerkte Gwendolyn es. Eine Taverne. Sie war in eine Taverne gelaufen, alleine. Sie ließ den Blick umherschweifen und schluckte. Die meisten waren Männer, die gemeinsam sprachen und tranken, doch als sie eintrat, zog sie die meisten Blicke auf sich, was sie nicht wunderte. Eine junge Dame, die aussah als würde sie aus wohlhabenden Verhältnissen kommen, trat alleine um diese Zeit in eine Taverne. Was sollte sie tun? Wieder rausgehen, wo sie wohl alleine wäre, mit zwei Fremden, die sie wahrscheinlich verfolgten? Oder hier bleiben, wo viele Fremde waren und vielleicht auch eine Gefahr sein könnten? Sie musste sich schnell entscheiden. Sie räusperte sich und lief auf die Theke zu, wo eine Wirtin stand mit einer Flasche Bier in der Hand. Es beruhigte sie etwas, dass sie nicht die Einzige Frau in der Taverne war. Vielleicht wusste sie sogar, wie Gwendolyn schnell wieder zur Burg der Stelhammers zurückkehren konnte.
Sie blieb an der Theke stehen und die Wirtin hob die Augenbrauen als sie Gwendolyn ansah.
"Guten Abend", fing die Zofe der Königin an.
"Haben sie etwas Wasser für mich?" Die Wirtin sah sie für ein paar Momente weiterhin an, ehe sie ging und nach kurzer Zeit wieder mit einem Becher Wasser kam. Gwendolyn bedankte sich und trank einen großen Schluck. Es war eigentlich gemütlich in der Taverne, ein paar Musiker sangen und spielten auf ihren Instrumenten, Menschen sprachen und lachten miteinander und es schien eine gute Stimmung zu sein. Dennoch war sich Gwendolyn der Gefahr bewusst. Sie hoffte, dass sie nicht in Schwierigkeiten geraten würde und schnell wieder die Burg finden würde.